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Liebe Mitglieder, Sponsoren und Freunde unseres Vereins "Vision Yamalé",

mit dem ersten Newsletter 2021 möchten wir Euch/Ihnen einen Einblick geben, was in und durch unsere Vereinsaktivitäten seit Anfang Dezember 2020 bis jetzt alles passiert ist.
Wer neugierig ist, sollte immer auch auf die Webseite des Vereins schauen. Die Projekt­blogs und die Seite „Aktuelles“ informieren regelmäßig über den neuesten Stand: https://www.vision-yamale.de

PROJEKTE IN PLANUNG
Ein Elektrobetrieb im Senegal (Prien / Dakar)
Demba Tounkara will im September 2021 in seine Heimat zurückkehren, um dort einen Elektrobetrieb mit Elektrofachgeschäft aufzubauen. Im März erstellte er mit Unter­stützung von Social Impact Lab München einen Businessplan für sein Projekt. Mit diesem kann er nun auch Fördergelder über die Zentrale Rückkehrberatung Mühldorf beantragen.
Das Haus am Rand von Dakar ist im Rohbau fertig und wurde von ihm selbst finanziert. Im Februar erhielt er zum Ausbau der Werkstatt 3.000 € von unserem Verein. Die Baustellenorganisation übernimmt zur Zeit sein Cousin vor Ort. Die Installation der Elek­trik wird Demba dann daheim selbst beaufsichtigen und so gleich Mitarbeiter anlernen.
Demba möchte gerne einige Arbeitsmaterialien aus Deutschland als "Startkapital" mitnehmen. Sowohl Werkzeug als auch gut erhaltene, noch voll funktionstüchtige Elektrogeräte, die für das geplante Elektrogeschäft verwendbar sind, können nach Rücksprache beim Verein abgegeben werden.
Offen ist außerdem noch die Finanzierung eines Autos, welches er zum Transport von Ma­terial und Werkzeug zu seinen künftigen Baustellen in und um Dakar dringend benötigt.

Abschiebung statt geplanter freiwilliger Rückkehr (Aschau / Rohrdorf / Nigeria)
In der Nacht vom 9. zum 10. Dezember wurden Samuel Ayo Tosin und Stanley Abikphi, der eine in Aschau, der andere in Rohrdorf, aus dem Schlaf gerissen und von der Polizei zum Flughafen geführt und noch in derselben Nacht in einen Flieger nach Nigeria ge­bracht und abgeschoben. Unerwartet, denn beide bereiteten sich gerade mit Social Im­pact Lab München auf ihre freiwillige Rückkehr vor und waren mitten in den Planungen für ihre Projekte. Mit der Entscheidung des Rosenheimer Landratsamtes für eine Abschie­bung der beiden verfällt ihr Anspruch auf Projektgelder, die bereits bei der Zentralen Rückkehrberatung Mühldorf beantragt waren.
Was nun? Kelvin Aigbokhae, der seinen abgeschobenen Freund Samuel Ayo Tosin zum Schritt der freiwilligen Rückkehr ermutigt hatte und für Vision Yamalé das Projekt von Felix Fred in Benin-City begleitet, wandte sich an unseren Verein. Um beiden das Überle­ben zu sichern, entschied unser Vorstand spontan jedem jeweils 200 € Soforthilfe zu überweisen.
Helke Fussell und Kelvin Aigbokhae sind mit beiden in engem Kontakt. In Aschau und Rohrdorf wurden über Mitglieder des Helferkreises und den Kirchenvorstand Aschau er­ste Kontakte geknüpft. Ein Vortrag über unsere Art der Projektbegleitung ist in beiden Ge­meinden angedacht. Wir hoffen, Mitstreiter vor Ort zu finden, um die beiden "erzwunge­nen" Rückkehrer ideell und materiell unterstützen zu können und ihnen die Umsetzung ihrer Projekte zur Existenzgründung zu ermöglichen, die mit Social Impact Lab München bereits erarbeitet und auf ihre Tragfähigkeit geprüft worden sind.
Bei Samuel Ayo Tosin wird es voraussichtlich um einen Lebensmittelshop gehen und bei Stanley Abikphi um eine Schweißwerkstatt. Sobald sich die Sachlage klärt, werden wir auf unserer Internetseite über den weiteren Weg dieser zwei neuen Projekte berichten.

UNTERSTÜTZUNG GESUCHT (Wasserburg / Ghana)
Suleman Abata traf für sich die Entscheidung nach Ghana zu gehen, um dort das Land einer Tante landwirtschaftlich zu nutzen und ein eigenes kleines Malergewerbe aufzu­bauen. Er arbeitet derzeit in einer Malerfirma in Wasserburg, die ihn gern als Mitarbeiter weiter beschäftigen würde. Doch seine Entscheidung ist getroffen. Ende April wird er nach Ghana reisen.
Über seine deutsche Begleiterin Frau Irlacher und die Rückkehrberatung der Caritas wurde der Kontakt zu unserem Verein hergestellt. Organisation, Beratung und Sponsoring von Werkzeug und Transport werden unsere Aufgaben sein. Carola Thaller und Amadou Gano aus unserem Verein sind in das Projekt eingebunden.

LAUFENDE PROJEKTE
Wasser, Wasser, Wasser (Gambia; Janjanbureh)
Wasser ist ein rares Gut außerhalb der Regenzeit in Gambia. Das Grundwasser sinkt tief, selbst auf einer Insel im weiten Gambiafluss im dortigen Dorf Janjanbureh. Dort befindet sich der 2013 gegründete Wassunlung Women Garden, auf dessen Land mittlerweile über 100 Frauen Gemüse für ihre Familien anbauen und Ernteüberschüsse auf dem Markt verkaufen. Morgens zwischen 2 und 4 Uhr standen die Frauen Tag für Tag auf, oft mit Babys auf ihrem Rücken, um ihre Beete mit Wasser zu versorgen. Nur zu dieser nächtlichen Stunde führte der einzige Brunnen im Garten ausreichend Wasser, welches sie mit Gießkannen auf den Beeten verteilten.
Am 23. Januar 2021 konnte der neue Brunnen mit solarbetriebener Pumpe und einem Wasserbehälter eingeweiht werden. Statt geplanter 30m musste 45m tief gegraben wer­den, um verlässlich Wasser zu haben. Acht Zapfstellen im Garten verkürzen für die Frauen die Gießwege. Keiner hatte in Janjanbureh daran geglaubt, dass der Traum von einem stetig Wasser führenden Brunnen je wahr werden würde.
Initiiert hat das Projekt Ulrike Bergmann mit der Idee, dass 90 Frauen in Deutschland 90 Frauen in Gambia mit je 90 € unterstützen. Fabakary Jawneh, der zweite Vorsitzende des Vereins, vermittelte in allen Phasen des Projektes in seiner Muttersprache Mandinka, so dass manchen plötzlich auftretende Schwierigkeiten von Anfang an begegnet werden konnte. Seinem Verhandlungsgeschick ist es zu verdanken, dass wir statt 8.100 € letzt­lich nur 7.400 € zahlen mussten.
Dieses Projekt war das erste Aufbauprojekt in unserem Verein.

Werkzeugschatz in Sicherheit (Babensham / Benin-City, Nigeria)
Efe Osas kann wieder ruhig schlafen und muss nicht jeden Abend neu überlegen, wie in der Nacht sein Werkzeug aus Deutschland bewacht wird, das er am Tage bei seiner Ar­beit als Automechaniker nutzt. Auf seinem Land hat er im Januar 2021 einen kleinen Werkstattraum errichtet, als wir hier in Deutschland noch am Überlegen waren, welcher sichere Raum mit den für ihn noch vorhandenen Spendengeldern finanziert werden könnte. Der Bau der Werkstatt wird nun vom Verein mit Spenden aus dem Unterstützer­kreis Babensham in Höhe von 1.800 € gefördert.

Eine Begegnung in einer Schweißwerkstatt (Benin-City, Nigeria)
Felix Fred, der vor über einem Jahr aus Prien nach Nigeria zurückging, lud Stanley Abikphi nach dessen Abschiebung aus Rohrdorf für einen Tag im Januar in seine Werkstatt in Be­nin-City ein. Dort haben sie gemeinsam gearbeitet und sich darüber ausgetauscht, wie der Plan, eine Schweißwerkstatt in Abuja zu eröffnen, umsetzbar sein kann. Ein Netzwerk unter den von Vision Yamalé geförderten Rückkehrern ist im Entstehen.

Ein Reinigungsunternehmen im Aufbau (München / Dakar)
Doua Thiams Reinigungsunternehmen steht kurz vor dem Start. Im Dezember fand sich ein Firmenauto, dessen Kauf mit 5.000 € Spendengeld realisiert werden konnte.
Anfang des Jahres ergab sich für Doua eine Zusammenarbeit mit der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) in Dakar. Die Organisation stellte ihm für eine Schu­lung zur Gebäudereinigung ihre Räumlichkeiten und die technische Ausstattung zur Ver­fügung. So hatte er optimale Bedingungen zum Unterrichten der 50 BewerberInnen und erhielt für seine Lehrtätigkeit ein Honorar von der GIZ. Vielleicht entwickelt sich da eine Zusammenarbeit für seine Reinigungsfirma?

Das Glück eines Auftrags (Kaffrine, Senegal)
Wir hatten lange nichts gehört von Babakar Segnane, der als erster 2017 in den Senegal zurückging, um dort sein Projekt zu starten.
Am 25. Februar erhielten Helke Fussell und Uta Mewes eine freudige Sprachnachricht. Babakar Segnane und sein Team können für eine weiteres Jahr für das Personal des Kaf­friner Krankenhauses kochen. Sie wurden unter 15 Bewerbern erneut ausgewählt. In Co­ronazeiten birgt ein solcher Auftrag eine große Sicherheit für alle Mitarbeitenden.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Trotz Lockdown trat unser Verein in der Adventszeit mit einigen Aktionen an die Priener Öffentlichkeit. Ines Grabbe und Uta Mewes schmückten einen Weihnachtsbaum mit ei­nem Adventskalender mit senegalesischen und deutschen Lebensweisheiten.
Unter Leitung von Mirko Hoppe und Lucinde Braun wurde im Rahmen der ökumenischen Aktion "Lebendiger Adventskalender" eine Andacht in der Priener Kirche Mariä Himmel­fahrt veranstaltet, die sich in der Planung den ständig neuen Coronabestimmungen flexi­bel anpasste, bis es dann endlich am 12. Dezember soweit war.
Eine vorweihnachtliche Begegnung per Zoom unter uns Mitgliedern des Vereins bildete den Abschluss des Jahres.
Im Januar erschien im OVB ein Artikel über unsere Vereinsarbeit, der fünf Vereinsprojekte detailliert vorstellte. Wer diesen noch nicht gelesen hat, kann dies auf unserer Homepage jederzeit tun.
Wie überall läuft unsere Außenrepräsentation neben vielen persönlichen Kontakten vor allem über unsere Internetseite. Deshalb sind wir sehr froh, dass Martin Krammer, der auch das Projekt von Doua Thiam begleitet, deren Gestaltung in die Hand genommen hat und sie auch weiterhin pflegen wird.
Wer sie noch nicht gehen hat, dem sei sie an dieser Stelle empfohlen.
Mittlerweile kann unsere Internetseite in drei Sprachen (deutsch, englisch und franzö­sisch) eingesehen werden. Unsere Praktikantin Constanze Braun übersetzte diese ins Englische und Cheik Diop, ein senegalesischer Deutschlehrer, übertrug die Inhalte ins Französische.

VEREINSTÄTIGKEITEN
Zu allen Projekten gibt es regelmäßigen Kontakt und Austausch. Die meisten Kommuni­kationsfäden hält Helke Fussell, unsere Vereinsvorsitzende.
Der Vorstand trifft sich alle drei Wochen per Zoom, um den aktuellen Stand der einzelnen Projekte abzusprechen und Schwerpunkte der weiteren Arbeit festzulegen.
Am 1. Februar fand ein Zoom-Workshop statt, an dem 13 Mitglieder unseres Vereins teil­nahmen. Wir tauschten uns über Erfahrungen, Erwartungen und Zielsetzungen für unse­ren Verein aus und arbeiteten konkret an drei Schwerpunkten:
  • strukturelle Fragen unserer Vereinsarbeit
  • Fundraising
  • Vorbereitung eines Artikels über Fabakary Jawnehs Arbeit im Verein
TERMINE
15. Mai 2021 von 10.00 bis 18.00 Uhr
Vereinsworkshop für alle Interessierten auf der Fraueninsel
Alle Vereinsmitglieder und Interessierte sind herzlich eingeladen, sich für einen Tag in den Tagungsräumen der Abtei Frauenwörth auf der Fraueninsel (Chiemsee) zu treffen. Wir wollen gemeinsam über Perspektiven der Vereinsarbeit sprechen, Strategien und Schritte für die strukturelle Vergrößerung des Vereins und die Verbreitung des „Priener Rückkehr­modells“ entwickeln, aber auch ökonomische, ethische, politische und andere Kontexte diskutieren.
Um Anmeldung wird gebeten unter info@vision-yamale.de

FUNDRAISING
Für das Projekt von Demba Tounkara, die Projekte der beiden Nigerianer Samuel und Stanley und unser Ghana Projekt von Suleman Abata suchen wir noch Sponsoren. Um möglichst viele Menschen von unserer Arbeit zu begeistern, können wir vor einem interes­sierten Publikum (private Freundeskreise oder Vereine/Organisationen) unsere Vereinsar­beit und die aktuellen Projekte präsentieren. Wenn Sie uns eine Bühne verschaffen kön­nen, die auch mit gutem Gewissen für Crowdfunding genutzt werden kann, freuen wir uns. Wir können unsere Präsentationen sowohl live als auch online durchführen.

Wir freuen uns, wenn wir weiterhin auf Ihre Unterstützung zählen können.
Ihnen und Ihren Familien wünschen wir ein schönes Osterfest.

Mit freundlichen Grüßen

Uta Mewes (Redaktion Newsletter)
Dr. Lucinde Braun (Vorstand — Schriftführung)
Unsere Webseite www.vision-yamale.de lohnt einen Besuch.

Unser Spendenkonto:
Vision Yamalé e.V.
VR Bank Rosenheim-Chiemsee
IBAN: DE80 7116 0000 0008 0905 48
BIC: GENODEF1VRR
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